Forschungsprojekt zum Diskurs um Pädophilie und Pädosexualität im Bundesverband pro familia in den 1970er bis 1990er Jahren

Projektformat: Forschung

Auftraggeber/Fördergeber: pro familia Bundesverband

Projektdurchführende: Dr. Kari-Maria Karliczek, Victoria Schwenzer

Laufzeit: 01.01.2015 – 31.12.2016

Projektbeschreibung

Im Zusammenhang mit der aktuellen Debatte um sexuellen Missbrauch an Kindern und Jugendlichen wird der Bundesverband von pro familia den Umgang mit dem Thema in den 1970er bis 1990er Jahren reflektieren. Damit soll eine Selbstaufklärung zum Thema Pädophilie/Pädosexualität initiiert werden, die die Positionen und Diskussionen in den Kontext der Debatten um Sexualität stellt, die in den 1970er bis 1990er Jahren geführt wurden. Im Fokus stehen die Schwerpunkte der Verbandsarbeit vor dem Hintergrund der veränderten gesellschaftlichen Debatten um Sexualität, Sexualpädagogik und Sexualaufklärung in den 1970er bis 1990er Jahren sowie die Positionen und Diskussionen um Pädophilie und Pädosexualität. Hierzu gehören u.a. folgende Aspekte:

  • Wie wurden Fragen zur sexualisierten Gewalt an Kindern und Jugendlichen innerhalb des Verbands von pro familia verhandelt?
  • Welche Entwicklungen und Veränderungen gab es hier? Wie kontrovers wurde die Debatte innerhalb des Verbands geführt?
  • Welche wissenschaftlichen bzw. gesellschaftspolitischen Standpunkte zum Thema Pädophilie/Pädosexualität wurden im Verbandsmagazin rezipiert?

Der Bundesvorstand von pro familia hat Camino beauftragt, diese Selbstaufklärung wissenschaftlich durchzuführen. Dazu gehören folgende Projektschritte: Die Dokumentenanalyse umfasst das Verbandsmagazin, die Jahresberichte sowie gegebenenfalls offizielle Stellungnahmen und Tagungsdokumente aus den 1970er bis 1990er Jahren. Die Dokumentenanalyse wird nicht auf alle Fragestellungen Antworten geben können. Um diese Lücke zu schließen, aber auch, um kontextualisierende Aussagen zu den analysierten Texten zu erhalten, sind thematische Interviews mit Zeitzeug/innen geplant. Die Ergebnisse werden abschließend in einem Fachgespräch reflektiert. Das Projekt soll Ende Februar 2016 abgeschlossen sein und dessen Ergebnisse dem Verband und der Öffentlichkeit vorgelegt werden.