Zugangsbarrieren von Menschen mit Migrationshintergrund zu Angeboten der Hospiz- und Palliativversorgung.

Eine Analyse der Angebotsstruktur in Köln und Berlin.

Projektformat: Forschung

Auftraggeber/Fördergeber: Diakonisches Werk Berlin Stadtmitte e.V.

Projektdurchführende: Victoria Schwenzer

Laufzeit: 01.05.2021 – 25.06.2021

Projektbeschreibung

Die vorliegende Expertise hat deutlich gemacht, dass es – ähnlich wie in anderen Bereichen des Gesundheitswesens – Barrieren gibt, die einen gleichberechtigten Zugang von Menschen mit Migrationshintergrund zu den vorhandenen Versorgungsstrukturen der Hospiz- und Palliativversorgung verhindern. Auch wenn die deutschsprachige Forschung hier noch am Anfang steht, konnten anhand der vorhandenen Literatur relevante Barrieren identifiziert und beschrieben werden, die insbesondere im Bereich der Information über vorhandene Versorgungsstrukturen, der Kommunikation und der sprachlichen Verständigung liegen. Ein weiterer grundlegender Aspekt ist die mangelnde interkulturelle Öffnung von Versorgungseinrichtungen. Eine solche Öffnung umfasst u.a. eine kultursensible Sterbebegleitung mit entsprechender Offenheit und Biografieorientierung der Mitarbeiter*innen, eine diversitätsbewusste Öffentlichkeitsarbeit der Versorgungseinrichtungen, die Förderung von migrantischen Fachkräften in den Versorgungseinrichtungen und von Ehrenamtlichen in der ambulanten Sterbebegleitung sowie die Vernetzung im Sozialraum, um Zugänge zu migrantischen Gruppen zu schaffen.

Die Notwendigkeit des Abbaus dieser Zugangsbarrieren wurde durch die Handlungsempfehlungen der „Charta zur Behandlung schwerstkranker und sterbender Menschen in Deutschland“ im Rahmen einer Nationalen Strategie unterstrichen (Deutsche Gesellschaft für Palliativmedizin/Deutscher Hospiz- und PalliativVerband 2016). Es besteht also dringender Handlungsbedarf, um allen Menschen unabhängig von ihrer Herkunft ein Sterben in Würde zu ermöglichen. Die Auswertung der beiden Standorte Köln und Berlin hat gezeigt, dass der Abbau von Zugangsbarrieren zur Hospiz- und Palliativversorgung noch am Anfang steht. Während für den Gesundheits- und Pflegebereich auf strategischer Ebene bereits eine ganze Reihe von Konzepten und Ansätzen zum Abbau von Zugangsbarrieren vorliegen, ist das für die Strukturen der Hospiz- und Palliativversorgung bislang noch kaum der Fall. Hier gilt es, vorhandene Konzepte im Gesundheits- und Pflegebereich im Hinblick auf die Hospiz- und Palliativversorgung weiterzuentwickeln bzw. bei Konzepten der Hospiz- und Palliativversorgung migrantische Zielgruppen konsequent mitzudenken und Maßnahmen zur Überwindung von Zugangsbarrieren zu formulieren, deren Umsetzung in regelmäßigen Abständen überprüft wird