Spandau gehört gemäß dem Berliner Monitoring Gewaltdelinquenz (Lüter et al. 2023) zu den überdurchschnittlich mit Gewalt belasteten Bezirken in Berlin. Im Bezirk Spandau wurde im Jahr 2020 ein bezirklicher Präventionsrat eingerichtet, der die Gewalt- und Kriminalitätsprävention im Bezirk stärken und weiterentwickeln soll. Anfang 2023 hat zudem die Spandauer Arbeitsstelle Gewaltprävention ihre Arbeit aufgenommen. Eine wirkungsvolle und nachhaltige Ausrichtung von kommunalen Präventionsstrategien erfordert dabei aussagekräftige und belastbare Situationsanalysen, die über Problemlagen vor Ort und offene Bedarfe informieren. Der Präventionsreport Spandau soll in diesem Sinn zur Schaffung der erforderlichen fachlichen Grundlagen und zur Entwicklung einer bezirklichen Präventionsstrategie beitragen. Er untersucht unterschiedliche Erscheinungsformen von Gewalt mit besonderer Berücksichtigung regionaler und lokaler Schwerpunkte von Gewalt, geschlechtsspezifischer Gewalt gegen Mädchen und Frauen* sowie Gewalterfahrungen von Kindern und Jugendlichen. Das Projekt wird in enger Abstimmung mit der Spandauer Arbeitsstelle Gewaltprävention umgesetzt. 2024 ist eine onlinebasierte Bedarfserhebung in der bezirklichen Fachpraxis vorgesehen. So wird sichergestellt, dass die Studie in ihrer Ausrichtung und der Aufbereitung der Daten größtmöglichen Nutzen für die Planung gewaltpräventiver Arbeit im Bezirk bringt.