Berliner Monitoring trans- und homophobe Gewalt
Projektformat: Forschung
Auftraggeber/Fördergeber: Landesstelle für Gleichbehandlung - gegen Diskriminierung (LADS) Berlin
Projektdurchführende: Dr. Albrecht Lüter, Dr. Sarah Riese, Moritz Konradi, Philippe Greif
Laufzeit: 01.01.2019 – 31.12.2024
Weitere Informationen unter:Projektbeschreibung
Ziel des „Monitoring trans- und homophobe Gewalt“ ist die Verbesserung des Schutzes von LSBTI-Personen vor vorurteilsmotivierter Gewalt. Das Monitoring soll die Erfassung, Dokumentation und Prävention von Hasskriminalität gegen LSBTI in Berlin perspektivisch verbessern. Hierzu möchte das Projekt Vertreter*innen aus LSBTI-Community, Verwaltung und Wissenschaft sensibilisieren und vernetzen, um die Auseinandersetzung mit Gewalt gegen LSBTI zu befördern und deren Dokumentation gemeinsam weiterzuentwickeln.
Camino setzt zwei spezifische Teilprojekte um:
- Aufbereitung und Bewertung statistischer Daten: Hier werden einerseits die statistischen Daten zur polizeilich registrierten „Hasskriminalität gegen die sexuelle Orientierung“ aufbereitet, analysiert, bewertet und öffentlich kommuniziert. Andererseits wird ein runder Tisch initiiert, an dem alle Berliner Organisationen und Institutionen (Behörden und Zivilgesellschaft) teilnehmen, die Zahlen erheben und Falldokumentationen sammeln. Ziel ist eine themenbezogene Vernetzung sowie ein kontinuierlicher Dialog. Der runde Tisch soll auch prüfen, inwieweit die Datenerhebung zu Gewalt gegen LSBTI bei den unterschiedlichen Trägern der LSBTI-Community verbessert und ggf. in Ansätzen vereinheitlicht werden kann. Das Projekt entwickelt unter Einbezug der LSBTI-Community und des Fördermittelgebers ein Konzept für ein zukünftiges kontinuierliches Monitoring trans- und homophober Gewalt.
- Studie zum Thema „Gewalt gegen lesbische und bisexuelle Frauen“ (2019): Eine qualitativ und quantitativ angelegte Studie wird das Dunkelfeld der Gewalt gegen lesbische und bisexuelle Frauen genauer untersuchen. Narrative Interviews, Kurzinterviews bei Szeneveranstaltungen und eine Online-Befragung von gewaltbetroffenen lesbischen und bisexuellen Frauen stellen die Betroffenenperspektiven ins Zentrum. Eine ergänzende Expertenbefragung identifiziert spezifische Möglichkeiten der Prävention und Formen der Unterstützung für lesbische und bisexuelle Frauen. Anhand dieser Erkenntnisse und vor dem Hintergrund des wissenschaftlichen Forschungsstands zum Thema werden die Gründe für die geringe Anzeigebereitschaft der Frauen eruiert und Handlungsempfehlungen entwickelt. Ziel ist auch die Sensibilisierung der LSBTI-Community in Bezug auf die Gewaltbetroffenheit von Lesben und bisexuellen Frauen. Dazu initiiert Camino zwei öffentliche Veranstaltungen zum Thema.
- Studie zum Thema "Gewalt gegen Trans*Personen" (2020): Im Rahmen der Studie werden Befragungen, Interviews sowie Workshops spezifisch zu Gewalterfahrungen von Trans*-Personen durchgeführt, um Betroffenenperspektiven darzustellen, Möglichkeiten der Prävention zu erarbeiten und Gründe für die niedrige Anzeigenbereitschaft zu eruieren. Weiterhin wird eine Online-Befragung umgesetzt.
Im Jahr 2020 wird ein Bericht erscheinen, der die Ergebnisse darstellt und auf dieser Basis Anregungen und Handlungsempfehlungen formuliert. In der Folge sollen daraus auch Maßnahmen zur Erhöhung der Anzeigebereitschaft Betroffener entwickelt werden.
Begleitet wird das Vorhaben durch einen wissenschaftlichen Beirat.