Erstellung einer wissenschaftlichen Studie zur Untersuchung des Ausmaßes von Zwangsverheiratungen in Berlin sowie von Verhinderungsmöglichkeiten (Präventionsmaßnahmen)

Projektformat: Forschung

Auftraggeber/Fördergeber: Senatsverwaltung für Arbeit, Soziales, Gleichstellung, Integration, Vielfalt und Antidiskriminierung, Abteilung Frauen und Gleichstellung

Projektdurchführende: Sabine Behn, Dr. Sarah Riese, Lea Kehr

Laufzeit: 01.07.2025 – 31.12.2025

Projektbeschreibung

Die Studie zur Untersuchung des Ausmaßes von Zwangsverheiratung in Berlin sowie von Verhinderungsmöglichkeiten hat das Ziel 

• das Ausmaß von Zwangsverheiratungen in Berlin mittels quantitativer und qualitativer Analysen zu erfassen und zu beschreiben und

• Präventionsmaßnahmen zu identifizieren und zu bewerten sowie Empfehlungen zur Optimierung bestehender Schutz- und Interventionsangebote zu erarbeiten. 

Dabei nimmt die Studie auch die sozialen und strukturellen Bedingungen, unter denen Zwangsverheiratungen stattfinden, sowie deren Auswirkungen auf die Betroffenen in den Blick. Ein besonderes Augenmerk liegt auf institutionellen Reaktionsmustern und Schutzmechanismen sowie auf den subjektiven Erfahrungen und Handlungsstrategien der Betroffenen.

Die Studie geht multimethodisch vor und setzt folgende Erhebungen um: 

• Analyse von Fachliteratur und relevanten Dokumenten.

• Einrichtungs- und Fachkräftebefragung. Hierbei werden, auf vorhergehenden Studien aufbauend, Einrichtungen und Fachkräfte mit Hilfe eines onlinebasierten Fragebogens nach dem Ausmaß und der Verbreitung von Zwangsheirat befragt. Darüber hinaus, wird, nach Möglichkeit, eine Umfrage an Schulen durchgeführt. Zudem werden vorhandene administrative Daten abgefragt und aufbereitet. 

• Halbstandardisierte Leitfadeninterviews mit zentralen Stakeholder*innen. Mithilfe von qualitativen Interviews sollen insbesondere die Expertise und die Perspektiven von Akteur*innen aus dem System von Beratung, Fortbildung sowie Hilfe und Unterstützung in Fällen von Zwangsheirat gesichert und in die Analyse integriert werden. 

• Moderierte Fachdialoge und themenzentrierte Fokusgruppen. Diese dienen der vertieften Analyse von Schlüsselfragen und beziehen neben zentralen Akteur*innen ein breites Spektrum von Einrichtungen mit ein. Ergänzend wird auch externe wissenschaftliche Expertise eingebunden.

Um zu forcieren, dass in der Studie intersektionale Zusammenhänge und komplexe soziale Wirklichkeiten angemessen berücksichtig und abgebildet werden, arbeitet das Studienteam mit dem Verein Pek Koach – Jewish-Kurdish Women’s Alliance e.V. zusammen, der sich aus intersektionaler Perspektive gegen Antisemitismus, Rassismus, Sexismus und Queerfeindlichkeit einsetzt.