NO-OBLIVION
Projektformat: Praxisbegleitung
Auftraggeber/Fördergeber: EACEA European Commission (CERV-2023-CITIZENS-REM)
Projektdurchführende: Dr. Sarah Riese, Sarah Vollmer
Laufzeit: 01.05.2024 – 30.04.2025
Projektbeschreibung
Das EU-geförderte Projekt NO-OBLIVION "Promoting Universal Jurisdiction while Evoking the Crimes Committed within the Former Yugoslavia" wirft einen Blick zurück auf die Kriege im ehemaligen Jugoslawien, um Lehren aus den Konflikten zu bewahren und ein europäisches Erbe der Menschenrechte, des Friedens und der Rechtsstaatlichkeit zu bewahren. Zu diesem Zweck verfolgt das Projekt einen umfassenden und generationenübergreifenden Ansatz: Elemente sind beispielsweise eine Sensibilisierungskampagne, die sich an junge Menschen und die breite Öffentlichkeit richtet sowie Angebote für Jurist*innen zu universeller Jurisdiktion und dem internationalen Strafrecht.
Ziele des Projekts sind unter anderem:
- ein größeres generationenübergreifendes Bewusstsein für die in den Konflikten im ehemaligen Jugoslawien begangenen Gräueltaten zu fördern,
- über die Bedeutung des Schutzes der Demokratie und Grundrechte aufzuklären, indem Lehren aus dem ehemaligen Jugoslawien und des Internationalen Strafgerichtshofs für das ehemalige Jugoslawien untersucht werden
- Grundlagen zu schaffen für eine bessere Anwendung des Weltrechtsprinzips und Kenntnisse von Jurist*innen und angehenden Jurist*innen in diesem Bereich zu stärken,
- Einen Beitrag zur Gewährleistung sozialer Gerechtigkeit und Wiedergutmachung für die Opfer der jugoslawischen Konflikte und die kommenden Generationen zu leisten,
- von Rechtsstaatlichkeit, Menschen- und Grundrechten auf dem Weg zu demokratischeren Gesellschaften frei von Extremismus und Autoritarismus zu fördern, sowie
- Richter*innen, Staatsanwält*innen und Rechtsanwält*innen zu effizientem und menschenzentrierten Handeln zu befähigen, insbesondere im Zusammenhang mit dem internationalen Strafrecht und universeller Jurisdiktion.
Verschiedene Veranstaltungsformate wie Mehrgenerationengespräche, Konferenzen, virtuelle Ausstellungen, Livestream-Filmvorführungen und Vorführungen der darstellenden Künste sollen möglichst viele Menschen in der Region und darüber hinaus erreichen und zur Sensibilisierung über die Konflikte und ihrer Folgen beitragen. Darüber hinaus werden auch junge Hochschulabsolvent*innen und Studierende aus den Bereichen Jura, Kriminologie, Internationale Beziehungen, Geschichte, Soziologie und Regionalwissenschaften in das Projekt einbezogen, um neue wissenschaftliche Beiträge zum Thema zu liefern. Schließlich werden auch Informationsmaterialien entwickelt, darunter eine wissenschaftliche Zeitschrift, eine Broschüre zur Rechtsprechung und eine Leitinfografik für Praktiker*innen und Wissenschaftler*innen.
Camino ist als Partner im Projekt insbesondere für Mehrgenerationengespräche zuständig, bei denen Menschen, welche die Kriege im ehemaligen Jugoslawien erlebt haben, mit jungen Menschen aus vielen Ländern Europas ins Gespräch kommen.
Diese Gespräche werden im Januar 2024 online im Rahmen einer Live-Konferenz stattfinden. Sie zielen darauf ab, die Erinnerung von Opfern und Zeug*innen zu bewahren und die jüngeren Generationen für die Erfahrungen im ehemaligen Jugoslawien zu sensibilisieren.
Die Partner des Projekts sind:
- European Association for Social Innovation (EaSI), Rumänien als Projektkoordinator
- Camino, Deutschland
- Centre for Security Studies (CSS), Bosnien-Herzegowina
- Documenta - Centre for Dealing with the Past, Kroatien
- Helsinki Committee for Human Rights in Serbia (HCHRS), Serbien
- Innovative Prison Systems (IPS), Portugal
- Kosovo Center of Diplomacy (KCD), Kosovo
- Victim Support Europe (VSE), Belgien