Wissenschaftliche Begleitung der Begleitprojekte "BAG »Gegen Hass im Netz«" und "Narrativ-Check: Was hinter radikalisierenden Botschaften steckt"

Projektformat: Evaluation/Wissenschaftliche Begleitung

Auftraggeber/Fördergeber: Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend

Projektdurchführende: Dorte Schaffranke, Willi Imhof

Laufzeit: 01.03.2023 – 31.12.2024

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Projektbeschreibung

Die beiden Projekte arbeiten im Bereich der Analyse und Aufklärung über Radikalisierungstendenzen, die durch die Verbreitung von Desinformationen, Verschwörungsdenken und Hass im Internet forciert werden. Ein weiteres Augenmerk der Projekte liegt auf der Vernetzung mit Akteuren der Prävention. Sie schließen an Begleitprojekte der Jahre 2021 und 2022 an, die seit Mitte 2021 einen wichtigen Beitrag zur Prävention von Extremismus und Radikalisierung leisten, indem sie Botschaften und Narrative, Argumentationen und Methoden systemoppositioneller Medien analysieren und Akteure der Prävention dabei unterstützen, Radikalisierungstendenzen und Mechanismen zu verstehen. Die Vermittlung von Wissen und Informationen zu demokratiefeindlichen Inhalten im Internet ist für die Präventionsarbeit von Berater*innen, z.B. der Mobilen Beratung gegen Rechtsextremismus, Multiplikator*innen in Fortbildungen und weiteren Akteuren, wie z.B. die Partnerschaften für Demokratie, wichtig, da diese in ihrer Tätigkeit mit demokratiefeindlichen Inhalten konfrontiert sind bzw. für die Entwicklung von Präventionsangeboten, in Beratungen und Fortbildungen aktuelle Informationen zu Botschaften und Narrativen demokratiefeindlicher Akteure benötigen.

Folgende Fragen stehen jeweils im Mittelpunkt der wissenschaftlichen Begleitung:

Begleitprojekt: Narrativ-Check: Was hinter radikalisierenden Botschaften steckt (Zentrum Liberale Moderne)

• Inwieweit werden die relevanten Akteure mit den Handreichungen und weiteren Vermittlungsformaten erreicht?
• Wie gelingt es, Transferinstrumente zu entwickeln, die z.B. angesichts knapper Zeitressourcen der Programmakteure gut genutzt werden können?

• Wie werden die Handreichungen von den Zielgruppen genutzt und in ihrer Praxis angewendet?
• Welcher Mehrwert besteht für die Zielgruppen durch die Handreichungen und weiteren Vermittlungsformate – Zuwachs an Wissen, Zuwachs an Kompetenzen?
• Inwieweit werden Bedarfe der Zielgruppen durch die Handreichungen und weiteren Vermittlungsformate abgedeckt?

• Wie gestaltet sich die Zusammenarbeit mit den genannten und weiteren Akteuren im Feld der Auseinandersetzung mit Verschwörungsdenken, Desinformation und Hass im Internet?

Begleitprojekt: BAG „Gegen Hass im Netz“ (Das NETTZ)

• Wie gelingt der Wissenstransfer zwischen zivilgesellschaftlicher Praxis und Wissenschaft?
• Wie gelingen die Zusammenarbeit und Vernetzung mit der Zivilgesellschaft in Use Cases und Datenpartnerschaften?

• Wie werden der Nutzen und die Anwendbarkeit der Monitoringergebnisse/-analysen (Trendreports) durch die relevanten Akteure bewertet?
• Welche Bedarfe haben unterschiedliche Akteursgruppen hinsichtlich der Inhalte und der Formate der Vermittlung?

• Welche Akteure aus Demokratie leben! werden erreicht?
• Welche Synergieeffekte innerhalb von Demokratie leben! lassen sich feststellen?
• Wie kann ein Erhalt der BAG „Gegen Hass im Netz“ auch nach Ablauf der aktuellen Förderperiode gesichert werden?

Ziel der wissenschaftlichen Begleitung ist es, beide Projekte während der Umsetzung wissenschaftlich zu begleiten, indem anhand geeigneter Erhebungsformate fortlaufend Erkenntnisse über die Passgenauigkeit und Wirksamkeit der Projektaktivitäten generiert und handlungspraktisch aufbereitet werden. Die wissenschaftliche Begleitung verfolgt den Anspruch, entsprechend den oben genannten Fragen jeweils projektspezifische Aussagen zu einzelnen Projektaktivitäten und -schritten, zur Erreichung der Zielgruppen und zu Ergebnissen der beiden Projekte zu ermitteln.

Methodisches Vorgehen

Die zentralen Arbeitsschritte sind

• Workshops mit den Projektteams
• Interviews und Gruppendiskussionen
• die Auswertung vorhandener Daten
• eine Onlinebefragungen von Programmakteuren.