Demokratie und Menschenrechte

Menschenrechte und demokratische Teilhabe gehören zu den Grundelementen moderner Gesellschaften und sind untrennbar miteinander verbunden. Einerseits bedarf es zur Sicherung und Durchsetzung von Menschenrechten demokratischer Verfahren; andererseits ist ohne grundlegende politische Rechte, wie beispielsweise Meinungsfreiheit, keine gleiche politische Teilhabe möglich.

Im Themenfeld Demokratie und Menschenrechte arbeiten wir mit Projekten zusammen, die den Schutz von Minderheiten beispielsweise vor rassistisch motivierten Übergriffen und struktureller Diskriminierung berühren. Aber auch gesellschaftliche Strategien zur Auseinandersetzung mit allen Formen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit und der Erwerb von Kompetenzen zur Auseinandersetzung mit Rechtsextremismus gehören zu unseren Arbeitsschwerpunkten in diesem Themenfeld.

In der Auseinandersetzung mit Rechtsextremismus und Rassismus haben sich integrierte Handlungskonzepte bewährt, die partizipativ erstellt werden und alle vor Ort vorhandenen Ressourcen bündeln. Diese Einschätzung speist sich aus unserer wissenschaftlichen Begleitung der Lokalen Aktionspläne der Bundesprogramme "Vielfalt tut gut" und „Toleranz fördern – Kompetenz stärken“ sowie der Partnerschaftenn für Demokratie des Bundesprogramms „Demokratie leben!“, die wir seit 2008 durchführen. Auch unsere Erfahrungen im Zusammenhang mit der Evaluation der kommunalen Handlungsstrategie gegen Rechtsextremismus, Rassismus und gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit der Stadt München und die wissenschaftliche Begleitung der Umsetzung des integrierten Handlungskonzeptes gegen Rechtsextremismus und Rassismus in Nordrhein-Westfalen stützen diese Einschätzung.

Unser methodisches Vorgehen in diesen Wissenschaftlichen Begleitungen und Evaluationen ist durch Methodenvielfalt und Multiperspektivität gekennzeichnet. Zum Beispiel nutzen wir leitfadengestützte Interviews, standardisierte Befragungen, qualitativ-komparative Analysen (QCA) oder webbasiertes Monitoring, expertengestützte Bewertungsverfahren und Workshops. Wir bearbeiten in den Evaluationen sowohl wirkungsorientierte Fragen, als auch Fragen nach Prozessverläufen im Mittelpunkt.

Darüber hinaus halten wir es für wichtig, gesellschaftliche Ressourcen zu stärken und die Kompetenzen von Menschen in unterschiedlichen gesellschaftlichen Bereichen, wie z.B. in der Kommunalpolitik, der Feuerwehr und den Sportverbänden, zu erweitern, wie es beispielsweise im Bundesprogramm „Zusammenhalt durch Teilhabe“ geschieht, in dessen Rahmen wir die Projektträger bei der Qualitätsentwicklung unterstützt haben. Neben einem Rahmenkonzept für die verbandsinternen Beratungsangebote und Qualitätskriterien für die Beratung haben wir Leitfäden und Handreichungen erarbeitet, die Materialien und Instrumente für die Qualitätsentwicklung enthalten. Sämtliche Produkte wurden im Rahmen von zahlreichen Workshops gemeinsam mit Projektakteuren entwickelt.

Die besondere Bedeutung, die der Entwicklung von Qualitätsstandards und der Qualitätssicherung in diesem Bereich zukommt, hat sich überdies bei der wissenschaftlichen Begleitung des Bundesprogramms „kompetent. für Demokratie – Beratungsnetzwerke gegen Rechtsextremismus" (2008 bis 2011) und bei der Begleitung der Qualitätsentwicklungsverfahren im Berliner Beratungsnetzwerk, im Landesnetzwerk gegen Rechtsextremismus Nordrhein-Westfalen und im Beratungsnetzwerk gegen Rechtsextremismus Sachsen-Anhalt gezeigt.

Nicht nur im lokalen Kontext, sondern auch global beschäftigt uns die Menschenrechtsthematik, die dann sowohl Fragen von grundlegenden Menschenrechten, wie Fragen des Zugangs zu ausreichend Nahrung und Bildung, berührt, als auch Fragen nach politischer Teilhabe und des Zugangs zu natürlichen Ressourcen. Ein Beispiel hierfür ist unsere Evaluation des Förderbereichs Menschenrechte von Brot für die Welt dienen, der etwa 300 Projekte in über 60 Ländern umfasst.